Yoga am Morgen

Die 5 besten Übungen für einen energiegeladenen Start in den Tag

In den Sommermonaten ist der Morgen für mich die liebste Tageszeit, um Yoga zu praktizieren. Vor allem in den vergangenen Wochen waren die ersten Stunden des Tages die Einzigen, in denen mir nicht bereits bei der kleinsten Bewegung der Schweiß aus allen Poren geströmt ist. Diesen Umstand habe ich mir zunutze gemacht, um meine Yogapraxis am Morgen ausgiebig zu zelebrieren. Nebenbei helfen mir meine morgendlichen Yogaeinheiten sowohl entspannt als auch mit mehr Energie und Konzentration in den Tag zu starten. 
Heute möchten wir gemeinsam herausfinden, welche positiven Auswirkungen Yoga am Morgen für Ihren Körper und Geist haben kann und welche Übungen sich am besten dafür eignen.

Ich habe für jeden Langschläfer Verständnis, dem es keinesfalls in den Sinn kommen würde, seine wertvolle Schlafenszeit für eine Yogastunde am Morgen zu verkürzen. Ich lege selbst sehr großen Wert auf ausreichend viel Schlaf und es wäre eine Lüge zu behaupten die Schlummertaste wäre mir fremd. Aber seitdem ich um die vielen Vorteile weiß, die eine Yogaeinheit zum Tagesanbruch mit sich bringt, lege ich mich lieber abends früher Schlafen. 

Laut Ayurveda ist der Körper nämlich morgens noch in der Vata-Phase, und das ist die beste Zeit für Bewegung. Zudem ist unser Geist noch frei – wir müssen unsere störenden Gedanken nicht erst loswerden die sich im Laufe des Tages angesammelt haben und kommen dadurch schneller in die Entspannung. Sobald wir mit einer kurzen beruhigenden Atemübung zu uns gefunden haben, helfen uns anschließend vitalisierenden Asanas unsere Lebensgeister zu wecken. Unser Körper lädt sich mit Energie auf, unser Kreislauf kommt in Schwung und unsere Verdauung wird angeregt – zusammengefasst legen wir den Grundstein für einen herausragenden Tag! 
Zumindest für mich gibt es keinen besseren Start in den Tag als mit der Gewissheit, sich selbst schon etwas Gutes getan zu haben. 

Die folgenden Yogaübungen sind nicht zu schwierig und daher auch für Anfänger:innen ganz leicht nachzumachen. Sie können die Übungen alle hintereinander oder einfach einzeln machen. Stellen Sie sich so ihr individuelles Yoga-Morgenritual zusammen und fangen Sie am besten gleich morgen früh damit an! 

Happy Baby (Ananda Balasana)  

Mit dieser Position können Sie sogar schon starten, wenn Sie noch im Bett liegen und gerade erst dabei sind, sich den Sand aus den Augen zu reiben. Sie brauchen dazu nur auf dem Rücken liegend ihre Beine bis zur Brust anzuwinkeln und erst mal für ein paar Atemzüge innezuhalten. Spreizen Sie dann die Knie und fassen mit den Händen die Außenseiten Ihrer Fußsohlen oder alternativ auch Ihre Fußgelenke. Nun schaukeln Sie mit den Beinen sanft hin und her – wie ein glückliches Baby. Atmen Sie dabei ruhig ein und aus und vertreiben Sie die Müdigkeit. 

Katze-Kuh (Marjariasana)

Inzwischen haben Sie vermutlich Ihre Yogamatte ausgerollt und im besten Fall mit einem ersten Glas Wasser Ihre Lebensgeister geweckt. Wir machen weiter, indem wir uns auf der Matte in einen Vierfüßler Stand begeben und nun abwechselnd unseren Rücken beugen und strecken in der typischen Katze-Kuh-Abfolge. In dem dynamischen Wechsel zwischen Hohl- und Rundrücken steckt jede Menge Power. Die Kombination unterstützt dabei sanft Verspannungen und Blockaden im Schulterbereich und entlang der Wirbelsäule zu lösen. 

Krieger II (Virabhadrasana II)

Unser Körper und unser Geist sind inzwischen munter und bereit für eine energetisierende Pose, die uns stärkt und weitere Kraft schenkt. Der Krieger bringt zudem Konzentration und Durchhaltevermögen, sodass Sie allen Aufgaben des Tags gewachsen sind. Dafür stehen Sie fürs Erste gerade und aufrecht bevor Sie mit Ihrem linken Bein einen Schritt nach hinten machen. Der Fuß steht dabei im 45-Grad-Winkel nach außen, sodass er parallel zum kurzen Mattenende steht. Das vordere Knie Ihres rechten Beines ist im 90-Grad-Winkel gebeugt, das Kniegelenk sollte dabei über dem Fußgelenk stehen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Hüfte parallel zur langen Mattenseite bleibt, der Rücken lang ist und der Beckenboden aktiv. Strecken Sie nun beide Arme seitwärts aus und schauen Sie über Ihren rechten Arm nach vorn. Halten Sie die Position 30 Sekunden lang und bauen Sie die Asana anschließend auf der anderen Seite auf.

Dreieck (Trikonasana)

Nach diesem Energieschub geht es weiter mit einer Übung, die uns wieder erdet, in Balance bringt und uns gleichzeitig Vitalität verleiht. Die Chakren bringen dabei unsere Energie im Körper wieder zum Fließen.
Spreizen Sie die Beine seitwärts ab wie ein „V“ und drehen Sie den Oberkörper nach rechts seitlich ein. Stützen Sie sich mit dem rechten Arm am rechten Bein ab, bevor Sie anschließend den linken Arm nach oben strecken und dabei Ihre Fingerspitzen gen Himmel strecken. Lassen Sie die Wirbelsäule lang, blicken Sie zu den gestreckten Fingerspitzen und halten Sie die Pose während ein paar tiefer Atemzüge. Wechseln Sie dann die Seite.

Hocke (Malasana)

Zum Abschluss noch eine Position, die Ihnen zu mehr Ausgeglichenheit verhilft und Sie gleichzeitig gestärkt in den Tag starten lässt. 
Stellen Sie sich dafür breitbeinig hin und gehen in eine tiefe Hocke. Die Fersen bleiben dabei fest auf dem Boden, die Hände gehen vor dem Herzen in Gebetshaltung. Entspannen Sie Ihre Schultern, öffnen Sie den Brustbereich und atmen Sie tief ein und aus.

Verlassen Sie Ihre Komfortzone und machen Sie Yoga am Morgen zu Ihrer neuen Gewohnheit. Sie werden sehen, wie sehr sich Ihr Morgenritual bei regelmäßiger Ausübung positiv auf Ihren Körper und Geist auswirken wird! 

Text: Carmen Pastl

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